Archiv
28.04.2022, 19:00 Uhr
Aktive Raumentwicklung, Ortsplanung, Flächenwidmung, Bodenversiegelung – Begriffe, die jeder von uns kennt, aber vielleicht nicht genau weiß, welchen Einfluss diese Themen auf unser tägliches Leben hier in Furth haben. Gemeinsam mit Uli Böker, ehemaliger Bürgermeisterin von Ottensheim und ehemaliger Landtagsabgeordneten in Oberösterreich, wollen wir uns das anschauen. Uli Böker und ihr Team haben in Ottensheim vorgezeigt, was als engagierte Gemeinde alles möglich ist.
Gelungene Verkehrsberuhigung, die Rolle von Kultur stärken, Ortszentrumsentwicklung, Schulsanierung, Kleinkinderbetreuung – und das alles zusammen mit den Menschen vor Ort. Auch wir in Furth stehen vor Herausforderungen und fragen uns, wohin sich Furth entwickeln soll. Neben dem begonnenen Projekt der Ortszentrumsentwicklung gibt es noch viele weitere offene Fragen: Wie können wir klimaverträglich bauen, wohnen und uns fortbewegen?
- Wo sind unsere sozialen Treffpunkte und wie können wir neue schaffen?
- Wie gestalten wir unsere öffentlichen Räume so, dass sie für alle, Groß und Klein, funktionieren?
- Wie begegnen wir den jetzt schon spürbaren Folgen der Klimakrise?
- Und wie schaffen wir das gemeinsam?
Gemeinsam mit dir/Ihnen wollen wir darüber nachdenken und laden deshalb herzlich zu Gespräch und Diskussion mit Uli Böker am 28. April 2022 um 19:00 Uhr in den Kostraum Zederbauer ein. Der Eintritt ist frei. FFP2-Maske wird empfohlen. Nach dem Vortrag und der Diskussion besteht bei Getränken und kleinem Imbiss die Möglichkeit zum Austausch.
Wir freuen uns auf eurer/Ihr Kommen
Die Further Grünen
Raum.Plan.Zukunft.
10.09.2022, 9:00 Uhr
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand heuer am 2. April wieder der Müllsammeltag im Rahmen des landesweiten Frühjahrsputzes der NÖ Umweltverbände statt.
Trotz des eher bescheidenen Wetters fanden sich über 50 freiwillige Gemeindemitglieder ein, um die Straßen, Gassen und Wege in Furth von achtlos weggeworfenem Müll zu befreien.
Treffpunkt war um 9 Uhr bei der Jubiläumsbrücke, wo Umweltgemeinderat Gogo Mayer die Einteilung der Gebiete übernahm. Besonders erfreulich war auch die große Anzahl an Kindern, welche sich begeistert Müllsack und Handschuhe schnappten und sogleich loslegten. Sämtliche Hilfsmittel wie Sammelsäcke, Handschuhe und Warnwesten wurden der Gemeinde kostenlos von den NÖ Umweltverbänden zur Verfügung gestellt. In Kleingruppen verteilten sich die Teilnehmer*innen in ganz Furth und sammelten fleißig Müll von Pfaden und Ufern ein. Ab ca. 11 Uhr trafen die ersten gefüllten Müllsäcke samt ihren „Befüller*innen“ wieder bei der Jubiläumsbrücke ein. Die Menge an prall gefüllten Säcken war beachtlich. Unser Grünes Lasten-E-Bike Bob wurde dreimal bis oben vollgeladen, um die Säcke umweltfreundlich zum Strauchschnittplatz zu transportieren, wo sie im Gemeinde-Anhänger gesammelt wurden. Bei einer gemeinsamen Jause, die dankenswerterweise von der Gemeinde gesponsert wurde, haben wir den erfolgreichen Vormittag ausklingen lassen.Von einigen Freiwilligen kam der Vorschlag, auch im Herbst gemeinsam Müll zu sammeln. Diese Bitte wurde von uns an die Gemeinde herangetragen. Von dort kam die Empfehlung, die Initiative für weitere Putzaktionen diversen Vereinen bzw. Organisationen zu überlassen. In diesem Sinne haben wir uns als Grüne entschlossen, einen Herbstsammeltag unter dem Motto „Z´sammrama dama“ zu veranstalten. Wir freuen uns, wenn ihr euch den Termin vormerkt. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen recht herzlich und freuen uns schon jetzt auf die gemeinsame Aktion im Herbst!
Nächstes gemeinsames Müllsammeln:
Z´sammrama dama
Treffpunkt JubiläumsbrückeFrühjahrsputz
Schön war´s in Mariazell!
Nachdem sich unser Team vor bereits fast zwei Jahren gefunden hat, waren ein paar gemeinsame Urlaubstage längst an der Zeit. Mit der feschen Mariazellerbahn sind wir klimaschonend angereist und haben zuerst unser Quartier im Jufa bezogen.
Wandern, socializen, austauschen, Ideen schmieden, gut essen und viel mehr hat unser gemeinsames Wochenenden geprägt.Erstes grünes Wanderwochenende
18.09.2021
Am 18. September verteilten Michi Mayer und Erika Langgartner beim ADEG in Furth Informationen zum Klimaticket, um auf die Blockade durch die Landeshauptfrau Mikl-Leitner und den VOR (Verkehrsverbund Ostregion) aufmerksam zu machen.
Mittlerweile hat sich Ministerin Gewessler mit dem VOR und den Bundesländern Niederösterreich, Wien und Burgenland geeinigt. Das Klimaticket für ganz Österreich kann bestellt werden und ist ab 26. Oktober 2021 verfügbar.
Ein Erfolg der grünen Ministerin.
Und ein bisschen auch unser Erfolg!
Klimaticket bewerben
Frühjahr 2021
10% des globalen Kohlenstoffdioxidausstoßes werden dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC/Weltklimarat) zufolge durch unsere Garderobe verursacht – zu einem höheren Preis, als er beim Einkauf scheinen mag. Zwar wurde das Bewusstsein über die gravierenden Folgen der Modeindustrie in den letzten Jahren gestärkt, die weltweite Textilproduktion steigt jedoch weiterhin rasant an und wurde seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt. Vergessen werden beim Kauf von Fast Fashion-Produkten dann meist die Rohstoffe, die der Natur entzogen, die Arbeitsbedingungen, unter welchen sie hergestellt werden und die gesundheitlichen Schäden, die mit ihnen einhergehen. Aber sollte sich unser Konsumverhalten statt am Motto „Kleider machen Leute“ nicht eher am Prinzip „Leute machen Kleider“ orientieren?
Mit der Covid-19 Pandemie gehen existentielle Krisen der TextilarbeiterInnen einher. Muss der Konsum von Produkten der Fast-Fashion-Labels steigen, um soziale Gerechtigkeit zu garantieren? „Back to normal“ darf hier keine ethisch vertretbare Devise sein. Stattdessen könnte die Unterstützung fairer, zertifizierter Unternehmen globalen Missständen entgegenwirken.
Um der Konsum- und Gewinnorientierung ein wenig entgegenzuwirken und auch die Freude am Tauschen anzuregen, fand im Sommer das erste Further Kleidertauschtreffen in Furth statt. In sehr ausgelassener Atmosphäre fanden viele Kleidungsstücke neue BesitzerInnen und wurden vielleicht sogar zu neuen Lieblingsteilen. Um Umweltbelastungen und soziale Ausbeutung zu reduzieren, muss Second Hand zur ersten Wahl werden.
Informationen für den zweiten Kleidertausch im Frühjahr 2021 erfolgen auf unseren Social Media Kanälen und unserer Homepage.
Further Kleidertausch
… wurden im November im Zuge der 1+1 Baumaktion in den Further Gärten gesetzt! In Kooperation mit der Baum- und Rebschule Schreiber wurden Bäume verschiedenster Sorten Kern- und Steinobst bestellt und gemeinsam mit der zweiten, kostenlosen Wunschsorte nach Furth gebracht. Auch bei diesem Projekt, das durch die Beteiligung so vieler Further*innen gemeinsam umgesetzt werden konnte, war das Ziel, einen kleinen Beitrag zur Förderung der Sortenvielfalt sowie zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Jeder Baum trägt zur Produktion von Sauerstoff, zur Reduktion von CO2 und als „Grüne Lunge“ zur Verbesserung der Ortsatmosphäre bei und bietet Schutz und Lebensräume für viele nützliche Tierarten – über´s ganze Jahr. Zwar ist zur Bewältigung der Klimakrise ein gemeinsamer europäischer bzw. globaler Weg notwendig, wertvolle Maßnahmen können jedoch bereits in unseren eigenen Gärten gesetzt werden.
Besonders bedanken möchten wir uns bei Robert Schreiber und Karin Strobl für den gelungenen Austausch und die Zusammenarbeit. Möglich wurde die Aktion natürlich dank aller beteiligter Further*innen, der vielen helfenden Hände im Hintergrund und der durchdachten Organisation von Norbert Freistetter!
Wir hoffen auf bunte Blüten und süße Früchte in euren Gärten.
116 Obstbäume …
„Heimat ist da, wo ich mich einbringe“, sagt Hubert von Goisern (Falter 22/20).
Furth ist unsere Heimat und hier wollen wir uns kraftvoll einbringen! Doch auch die Erde ist unsere Heimat, und die ist massiv aus dem Gleichgewicht geraten. Wir Further Grünen wollen unser Möglichstes dazu beitragen, um als Weltgemeinschaft auf einen grünen Zweig zu kommen. Dieser grüne Zweig ist vor allem ein gutes Leben für alle Lebewesen (Menschen, Tiere und Pflanzen) und eine nachhaltige Verschnaufpause für Natur und Klima.
Wir können es eigentlich immer noch nicht fassen: 349 Further*innen haben uns ihr Vertrauen geschenkt! Herzlichen Dank nochmal dafür! Dank dieser überwältigend vielen Stimmen haben wir innerhalb kürzester Zeit viel Bewegung in unsere Gemeinde bringen können. Es wird spürbar und bald auch sichtbar grüner in Furth.
Wir wünschen uns ein Furth, in dem die politischen Entscheidungen möglichst transparent und für alle nachvollziehbar getroffen werden. Wir wünschen uns ein Furth, in dem die Bürger*innen sich unkompliziert an der Gemeinde-Entwicklung beteiligen können.
Wir wünschen uns vor allem umfangreiche Maßnahmen für eine beschleunigte Energiewende, die konsequente Einleitung der Mobilitätswende, die Förderung biologischer, regionaler und saisonaler Lebensmittel, die gezielte Unterstützung kultureller Vielfalt und des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Der „grüne Zweig“ ist ein gutes Leben für alle Lebewesen – Menschen, Tiere und Pflanzen.
Wir Grünen Furth sind inzwischen auf ca. 25 Menschen angewachsen. Als besonderes Geschenk empfinden wir die vielen jungen Menschen, die sich bei uns einbringen. Wir wollen weiter wachsen, und darum freuen wir uns auf DICH! Schreib uns, besuch uns im Web, auf Facebook, Instagram oder bei einem unserer nächsten Treffen (Termine auf www.gruene-furth.at). Mach einfach mit und bring dich ein, mit deinen Talenten, mit deinen Sorgen, mit deinen Utopien!
Text: GERT LANSER
Furth und die Welt
Heuer ist es nun tatsächlich dazu gekommen, dass die Grünen offiziell in den Gemeinderat gewählt wurden. Eigentlich mehr Notwendigkeit/Selbstverständlichkeit als Überraschung. Jetzt wird es an diesem 4er-Kleeblatt liegen,
Natur- und Umweltschutz konkret umzusetzen und in allen Projekten zu überprüfen. Natürlich müssen sie sich zumindest im ersten Jahr einmal akklimatisieren und aufgabenmäßig einarbeiten in ihre Tätigkeiten der Gemeindepolitik – wie etwa den Schwerpunkten Fluss, Abwasser, Umwelt und Jugend. Dabei heißt es idealistisch und kreativ bleiben, engagiert und von ihren Werten beseelt sein, um sich nicht vom politischen Kleingeschäft erschöpfen zu lassen, sondern um langfristig authentisch zu agieren.
Gemeinsam müssen wir diese lokale Macht der Kompetenzen im Sinne des Machbaren und des Machenwollens gezielt einsetzen. Dabei werden wir auf Widerstände verschiedenster Art treffen, wenn z.B. auf effektivere Begrünung, Klimaschutz oder ökologische Vielfalt gepocht wird. Und auch als Greenhorns dürfen wir uns nicht scheuen unsere Themen einzufordern, um in unseren Kompetenzen und Ansprüchen anerkannt zu werden.
Es wird sehr notwendig sein, Konsens anzustreben statt sich zu verbiegen, um deutliche grüne Fußabdrücke in der Gemeindelandschaft zu hinterlassen. Dabei muss klar erkennbar bleiben, dass wir nicht von der Mehrheitsfraktion vereinnahmt werden, sondern klar am Ziel ausgerichtet sind. Denn Natur ist die Lebensgrundlage. Und genau aus diesem einzigartigen Grund ist sie besonders beschützenswert. Dazu ist es notwendig nicht nur plakativ ein Bäumchen zu pflanzen, sondern eine umfassende Baum-Planung (fürs gesamte Gebiet) anzustreben. Mit unseren Themen müssen wir als Greenteam an den Leuten dran sein, um politisch wirklich wirksam zu sein und dauerhaft zu bleiben.
Zweifellos tragen wir die Projekte mit, die im Großen von der EU z.B. Green Deal oder dem Bund z.B. Klimaschutzgesetz verfasst werden (müssen), aber lokal müssen alle aktiv beitragen. So steht etwa die wilde Wiese stellvertretend für großflächige Landschaften. So steht etwa der Fladnitzbiber für Artenschutz an sich.
Global denken und regional planen und lokal handeln, ein starkes Motto. Denn 2,4% in NÖ sind Gärten, 48,3% sind Ackerflächen und 39,7% sind Wälder.
So die Größenordnungen (laut UmweltBundesAmt).Wenn nicht alle Flächen so ordentlich ge(un)staltet werden wie z.B. Rasen, Garten, Weingarten, Flussufer oder Wald, sondern ein bisserl wild, ökologisch vielfältig und sich selbst überlassen bleiben wie eine Gstett‘n, trägt jede/r schon wieder ein Stück zur Verbesserung in vielerlei Hinsicht bei.
Und im übrigen bin ich der Meinung, dass es keinen Grund mehr geben darf noch mehr fruchtbaren Ackerboden zu verbauen!
TEXT: STEFAN LIEBHART
ILLUSTRATION: VALENTIN ROHERDer Grünling: Betrachtet aus der Vogelperspektive #1
Den meisten Furtherinnen und Furthern ist der beeindruckende Damm des Bibers
in Palt bereits bekannt. Seit einigen Jahren bemüht sich der Nager fleißig um den Erhalt, da der Wasserstand aus seiner Sicht für sein Wohlbefinden zu niedrig ist. Durch die Aufstauung wurde der Abschnitt der Fladnitz für den Biber selbst und viele andere Tierarten somit „bewohnbar“.Der höhere Wasserstand schützt Eingänge der Wohnhöhlen und des Baues nicht nur vor Räubern, er dient zugegeben auch der Bequemlichkeit: Nahrung kann schwimmend auf energiesparende Art erreicht werden, was gerade für ihn als Veganer wichtig ist.
Den meisten Furtherinnen und Furthern ist der beeindruckende Damm des Bibers
in Palt bereits bekannt. Seit einigen Jahren bemüht sich der Nager fleißig um den Erhalt, da der Wasserstand aus seiner Sicht für sein Wohlbefinden zu niedrig ist. Durch die Aufstauung wurde der Abschnitt der Fladnitz für den Biber selbst und viele andere Tierarten somit „bewohnbar“.Der höhere Wasserstand schützt Eingänge der Wohnhöhlen und des Baues nicht nur vor Räubern, er dient zugegeben auch der Bequemlichkeit: Nahrung kann schwimmend auf energiesparende Art erreicht werden, was gerade für ihn als Veganer wichtig ist.
Unser größter Nager (bis 1,3 m) ernährt sich durchwegs von Grünfutter und Rinden safthaltiger Zweige. Um sie zu erreichen, fällt er mit seinen kräftigen Schneidezähne so manchen mächtigen Baum. (Einschätzen, in welche Richtung der Baum fällt, kann er dabei meistens nicht.) Prinzipiell schaut das vorher gewohnte Bild mit nun umgelegten Bäumen dramatisch aus, aber erst ohne den Biber konnten Weiden zu teils gewaltigen Bäumen wachsen. Normalerweise hält der Biber die Vegetation auf dem Niveau schmächtiger Bäumchen und Sträucher und kümmert sich somit kostenlos um die Pflege des Aufwuchses.
Biberlandschaften ändern das Wasserregime, puffern bei passender Örtlichkeit Starkregen und schaffen letztlich Rückhalteraum für einen verzögerten Abfluss. Somit beteiligen sie sich in gewisser Weise sogar am Hochwasserschutz. Bei Trockenheit wird Wasser in der Landschaft gehalten und die Versickerung trägt zur Grundwasserneubildung bei. Die Aufweitung der Gewässer schafft Lebensräume für eine Vielzahl von Arten. Der Nager hat damit eine ökologische Schlüsselrolle für Fauna und Flora inne; die paradiesische Veränderung der Fladnitz ist in Palt wirklich gut beobachtbar. Und man darf nicht vergessen, dass Biber Ökologie seit Jahrmillionen kennen und meistern, also mehr Erfahrung haben als Menschen. Nehmen wir uns den Biber als Vorbild und renaturieren wieder vermehrt Landschaften.
TIERPORTRÄT: ANGELIKA KOLLER
Der Biber gilt als streng geschützte Tierart. Er ist in beiden Anhängen der FaunaFloraHabitat-Richtlinien gelistet, die besagen, dass sein Erhalt in besonderen Schutzgebieten zu fördern ist, sein Lebensraum geschützt werden soll und er nicht gestört, gefangen oder getötet werden darf. In Furth gilt zudem die NÖ Biber-Verordnung. Ausnahmen sind unter gewissen Voraussetzungen möglich. Umso mehr freuen wir uns, dass die kürzlich durchgeführte Kontrolle eines Sachverständigen des Landes NÖ keine Gefährdung durch den Biberbau feststellte.
Unser Biber
Die extreme Trockenheit der letzten Jahre veranlasst immer mehr Menschen dazu ihren Garten zu bewässern, um das Ideal des kurzgeschnittenen, grünen Rasens, das in vielen Köpfen verankert wurde, zu erhalten. Will man einen schönen Einheitsrasen haben, ist das mit nicht zu vernachlässigbaren Investitionen und einem nicht zu unterschätzenden zeitlichen Aufwand verbunden. Es ist vielleicht okay, wenn man so denkt, aber man muss sich im Klaren sein, dass so ein klassischer Rasen das Unnatürlichste an sich ist, in der Natur so nicht vorkommt und durch Artenarmut „glänzt“. Denken wir also gemeinsam nach, wie wir einerseits Geld und Energie, Wasser und Arbeitszeit sparen und andererseits unserer Umwelt und Natur einen Gefallen tun können!
In einer handvoll Boden können mehr Organismen leben, als es Menschen auf der Erde gibt.
Grundsätzlich ist es nicht notwendig, die gesamte Rasenfläche zu mähen. Dominik Linhard, „Global 2000“ – Biologe und Mitautor des Insektenatlas 2000, empfiehlt, manche Bereiche im Garten gar nicht oder nur einmal im Jahr oder sogar nur einmal alle zwei Jahre zu mähen. Die hohe Wiese schützt den bodennahen Bereich und somit sich selbst vor direkter Sonneneinstrahlung. Während der sorgfältig gemähte Rasen schon erste Trockenschäden verbucht, ist die „wilde“ Wiese im unteren geschützten Bereich noch „waschlnass“ und bietet zudem Heimat für unzählige wichtige Insekten – und Kleintierarten.
So erst lässt sich das Besondere an Ameisenbauten, die oft bis zu 30 cm hoch entlang der Grashalme errichtet werden, und an den Schnecken und Käfern, die hier Unterschlupf finden, bestaunen. Mit der Zeit kommt eine Vielfalt an Wildblumen hinzu und mit ihnen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. In einem Eck stehen gelassene Brennnesseln, die nicht nur als „Spinat“ oder Tee gesund sind, zählen auch zu den wichtigsten Pflanzen für viele Schmetterlingsarten: Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und Admiral. Und wenn man sich einerseits die Anschaffung eines Rasenroboters noch einmal überlegt bzw. Gartenflecken robotorfrei hält, gestaltet man (sich) ein Stück wichtiger und bunter Natürlichkeit. Und man spart Energie. Sie werden sehen: es ist spannend, seinen eigenen kleinen Zoo und Wiesenurwald im Garten zu haben und so vielen Lebewesen eine beständige Heimat zu bieten. Und man unterstützt das Mikroklima, was eben in Zeiten zunehmender Extremtemperaturen immer wichtiger wird.
VORSCHLÄGE: JAKOB SCHABASSER
Wiesenmanagement im Garten: Rasen vs. Naturwiese
Wir alle erfreuen uns an einem schönen Ortsbild, an gepflegten Beeten, Rasen- und Blühflächen, an gesunden Bäumen und Sträuchern. Was viele nicht wissen: Wir können auch aktiv mitwirken bei der Gestaltung, Bepflanzung und Pflege der öffentlichen Flächen in unserer Umgebung. Das Modell der Grünflächen-Patenschaft wurde im Rahmen von „Natur im Garten“ ins Leben gerufen und bietet engagierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich um bestimmte Flächen, z.B. um „Rabattl´n“ in der Nähe des eigenen Wohnhauses, zu kümmern. Falls Sie sich dazu entscheiden sollten, eine Patenschaft zu übernehmen, werden in einer Vereinbarung mit der Gemeinde die Rahmenbedingungen festgelegt – falls gewünscht, wird Ihr Engagement in Form einer kleinen Hinweistafel auf der von Ihnen gepflegten Fläche gewürdigt.
Nähere Infos finden Sie auch auf: www.naturimgarten.at. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an unseren Umweltgemeinderat Jakob Schabasser: jakob.schabasser@gruene.at
Grünflächen-Pat*in werden