Der Grünling: Betrachtet aus der Vogelperspektive #1

Heuer ist es nun tatsächlich dazu gekommen, dass die Grünen offiziell in den Gemeinderat gewählt wurden. Eigentlich mehr Notwendigkeit/Selbstverständlichkeit als Überraschung. Jetzt wird es an diesem 4er-Kleeblatt liegen,

Natur- und Umweltschutz konkret umzusetzen und in allen Projekten zu überprüfen. Natürlich müssen sie sich zumindest im ersten Jahr einmal akklimatisieren und aufgabenmäßig einarbeiten in ihre Tätigkeiten der Gemeindepolitik – wie etwa den Schwerpunkten Fluss, Abwasser, Umwelt und Jugend. Dabei heißt es idealistisch und kreativ bleiben, engagiert und von ihren Werten beseelt sein, um sich nicht vom politischen Kleingeschäft erschöpfen zu lassen, sondern um langfristig authentisch zu agieren.

Gemeinsam müssen wir diese lokale Macht der Kompetenzen im Sinne des Machbaren und des Machenwollens gezielt einsetzen. Dabei werden wir auf Widerstände verschiedenster Art treffen, wenn z.B. auf effektivere Begrünung, Klimaschutz oder ökologische Vielfalt gepocht wird. Und auch als Greenhorns dürfen wir uns nicht scheuen unsere Themen einzufordern, um in unseren Kompetenzen und Ansprüchen anerkannt zu werden.

Es wird sehr notwendig sein, Konsens anzustreben statt sich zu verbiegen, um deutliche grüne Fußabdrücke in der Gemeindelandschaft zu hinterlassen. Dabei muss klar erkennbar bleiben, dass wir nicht von der Mehrheitsfraktion vereinnahmt werden, sondern klar am Ziel ausgerichtet sind. Denn Natur ist die Lebensgrundlage. Und genau aus diesem einzigartigen Grund ist sie besonders beschützenswert. Dazu ist es notwendig nicht nur plakativ ein Bäumchen zu pflanzen, sondern eine umfassende Baum-Planung (fürs gesamte Gebiet) anzustreben. Mit unseren Themen müssen wir als Greenteam an den Leuten dran sein, um politisch wirklich wirksam zu sein und dauerhaft zu bleiben.

Zweifellos tragen wir die Projekte mit, die im Großen von der EU z.B. Green Deal oder dem Bund z.B. Klimaschutzgesetz verfasst werden (müssen), aber lokal müssen alle aktiv beitragen. So steht etwa die wilde Wiese stellvertretend für großflächige Landschaften. So steht etwa der Fladnitzbiber für Artenschutz an sich.

Global denken und regional planen und lokal handeln, ein starkes Motto. Denn 2,4% in NÖ sind Gärten, 48,3% sind Ackerflächen und 39,7% sind Wälder.
So die Größenordnungen (laut UmweltBundesAmt).

Wenn nicht alle Flächen so ordentlich ge(un)staltet werden wie z.B. Rasen, Garten, Weingarten, Flussufer oder Wald, sondern ein bisserl wild, ökologisch vielfältig und sich selbst überlassen bleiben wie eine Gstett‘n, trägt jede/r schon wieder ein Stück zur Verbesserung in vielerlei Hinsicht bei.

Und im übrigen bin ich der Meinung, dass es keinen Grund mehr geben darf noch mehr fruchtbaren Ackerboden zu verbauen!

TEXT: STEFAN LIEBHART
ILLUSTRATION: VALENTIN ROHER