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11.09. um 18:30 Uhr
„Gesellschaft durch politische Partizipation mitgestalten“
1. Stammtisch
11.09.2024, 18:30 Uhr
Dei´Greisslerei, Wienerstraße 55, 3511 Palt„Am Stammtisch kumman d’Leit z’samm!“ – genau!
Gerade vor der Nationalratswahl wollen wir darüber reden, wie entscheidend politische Teilhabe jeder/jedes Einzelnen ist.
Ein Verein, der sich seit einigen Jahren dafür einsetzt, ist #zusammenHaltNÖ.
„Die Initiative engagiert sich seit 2018 für Menschenrechte, Demokratie und Klimaschutz.
Aktuell beschäftigt uns, wie wir die Rechtsentwicklungen hintanhalten und die Demokratie stärken können. Etwa durch mehr politische Beteiligung der Zivilgesellschaft in Form von Integrationsbeiräten oder Bürger:innenräten.“Zu Gast sein wird Gundi Dick, sie ist Mitbegründerin und Aktivistin der Initiative #zusammenHaltNÖ. Sie ist seit vielen Jahren im entwicklungs- und frauenpolitischen Bereich tätig. Sie lebt in Baden.
Einfach vorbeischauen und mitreden!
1. Stammtisch
04.10.2024, 19:00 Uhr
Corona, Krieg, Krise. Und dazu die Teuerung: Während das Leben für die Vielen immer unleistbarer wird, gibt es die Wenigen, die immer profitieren. Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander.
Die Steuergesetze? Maßgeschneidert. Die Märkte? Zügellos. Und das Ergebnis? Knapp die Hälfte des Vermögens im Land gehört dem obersten Prozent. Um die andere Hälfte dürfen sich die restlichen 99 Prozent raufen.
Nirgends in Europa ist das Vermögen ungerechter verteilt als in Österreich. Die Bevölkerung spürt das auch: Sieben von zehn Österreicher:innen wünschen sich Vermögenssteuern. Und noch mehr sagen: Es wäre eigentlich der Job der Politik, für eine gerechtere Verteilung zu sorgen.
Und warum passiert dann nix? Warum gibt es keinen Aufstand? … oder wenigstens Widerstand? Weil die Reichen dafür sorgen. Sie beschäftigen eine Armee von Steuerprofis, die aufpassen, dass ihr Vermögen dort bleibt, wo es ihrer Meinung nach hin gehört – in den Steuersümpfen, in denen sie es verstecken. Und sie kümmern sich darum, dass die Medien die Sache mit den Vermögenssteuern und der Sehnsucht danach nicht allzu groß rumposaunen. Mit einer weiteren Armee – an PRProfis. Und zur Not machen sie die Medien einfach zum Teil ihres “Portfolios”. Deshalb berührt die Frage wieviel Vermögensexzess wir als Gesellschaft zulassen, das Herz unserer Demokratie. Je konzent rierter das Vermögen in einem Land, desto instabiler die Demokratie.
Salzstadl Krems/Stein,
Steiner Donaulände 32, 3500 Krems
Eintritt freiBarbara Blaha Verteilungsgerechtigkeit & Demokratie
So ein gelungener Kinoabend! Im wunderbaren Ambiente des Winzerhofes der Familie Hackner bei perfektem Wetter – kulinarisch verwöhnt von Robert Paget und seinem KitchenBikeBandits – haben wir am Sonntag, dem 1.9.2024, einen entspannten Abend verbracht! Danke an alle, die das möglich gemacht haben. Danke auch für den zahlreichen Besuch und die vielen positiven Rückmeldungen zur Filmauswahl und zur Veranstaltung überhaupt!
Kommentar: GGR MICHAELA MAYER
Datum der Veröffentlichung: 03.09.2024Toller Erfolg für Fahrradkino
11.09., 16.10., 13.11.2024 und 15.01.2025, jew. 18:30 Uhr
„Am Stammtisch kumman d’Leit z’samm!“ – genau!
Im Herbst bieten wir erstmals regelmäßige Stammtische an. Einmal in Monat öffnet dazu „Dei´ Greisslerei“ in Palt für uns ihre Pforten. Für die ersten vier Termine haben wir uns Themen überlegt, die für viele interessant sein könnten – worüber es sich lohnt, einmal gemeinsam am Stammtisch zu plaudern.
Die Idee ist, dass zu den jeweiligen Themen immer eine Expertin/ein Experte eingeladen wird. Das dient dazu, dass die Diskussion einen kurzen inhaltlichen Input bekommt (10 – 15 min.). Danach wollen wir uns einfach bei einem Glaserl zum Thema austauschen. Wenn dabei auch gute Ideen für unseren Ort entstehen – umso besser.
Für eine Weiterführung nach diesen ersten vier Terminen sind wir sehr gerne für Themenimpulse offen. Wir wollen MITEINANDER über Inhalte reden, die IHNEN/DIR wichtig sind.
Einfach vorbeischauen und mitreden!
1. Stammtisch
11.09.2024, 18:30 Uhr
Dei´Greisslerei, Palt„Gesellschaft durch politische Partizipation mitgestalten“
Gerade vor der Nationalratswahl wollen wir darüber reden, wie entscheidend politische Teilhabe jeder/jedes Einzelnen ist.
Ein Verein, der sich seit einigen Jahren dafür einsetzt, ist #zusammenHaltNÖ.
„Die Initiative engagiert sich seit 2018 für Menschenrechte, Demokratie und Klimaschutz.
Aktuell beschäftigt uns, wie wir die Rechtsentwicklungen hintanhalten und die Demokratie stärken können. Etwa durch mehr politische Beteiligung der Zivilgesellschaft in Form von Integrationsbeiräten oder Bürger:innenräten.“Zu Gast sein wird Gundi Dick, sie ist Mitbegründerin und Aktivistin der Initiative #zusammenHaltNÖ. Sie ist seit vielen Jahren im entwicklungs- und frauenpolitischen Bereich tätig. Sie lebt in Baden.
https://zusammenhaltnoe.at/2. Stammtisch
16.10.2024, 18:30 Uhr
Dei´ Greisslerei, Palt„Quo Vadis Fladnitz & Co?“
Wie schaut es mit Österreichs Fließgewässern und der Fladnitz im Speziellen aus? Welche Tiere kommen im und um den Bach vor? Welche nicht mehr? Welche Probleme hat der Bach und gibt es sinnvolles Verbesserungspotenzial? Hat das auch was Gutes für uns Menschen? Welche Renaturierungsprojekte sind gerade am Laufen und was erhofft man sich davon? Welche Erkenntnisse brachte das Fischmonitoring der letzten Jahre über den heimischen Fischbestand?
Mit DI Martin Mühlbauer steht uns ein Spezialist für gewässerökologische und ökotechnische Maßnahmen und zugleich begeisterter Fischer für interessante Gespräche zur Verfügung. Der Stammtisch richtet sich an alle naturbegeisterten Menschen und Fischer:innen.
3. Stammtisch
13.11.2024, 18:30 Uhr
Dei´ Greisslerei, Palt„Prävention gegen Gewalt an Frauen“
Ein Stammtisch – ganz bestimmt nicht nur für Frauen!
Bis 15. August 2024 gab es in Österreich bereits 16 Femizide. Das Frauenhaus St. Pölten bietet seit über 40 Jahren gewaltbetroffenen Frauen und deren Kindern Schutz, Beratung und Unterstützung für ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben.
Mitarbeiterinnen des Frauenhauses St. Pölten informieren über Formen der Gewalt, Gewaltspirale, Gefahren in Trennungssituationen und mögliche Wege aus Gewaltbeziehungen.
4. Stammtisch
15.01.2024, 18:30 Uhr
Dei´Greisslerei, Palt„Sicher in Furth unterwegs!“
Tempo 30 im Ort ist ein heiß diskutiertes Thema! Setzen wir uns zusammen und schauen uns die Argumente genauer an. Für die Sicherheit von Fußgänger:innen und Radfahrer:innen ist eine reduzierte Geschwindigkeit eine wichtige Voraussetzung in einem modernen Verkehrskonzept. Nähere Infos über den Gast und die genaueren Inhalte demnächst auf unserer Homepage!
Änderungen des Programmes vorbehalten.
Stammtische
Sie kennen diesen Titel vielleicht aus der Literatur – in den letzten Jahren wird jedoch vielfach über die Entdeckung der Geschwindigkeitsreduktion auf der Straße diskutiert. Für viele eine Neuentdeckung spricht sich etwa Hermann Knoflacher – Prof. emeritus der TU Wien, an der er als Verkehrsplaner tätig war – seit mehr als 50 Jahren für eine Verringerung der Geschwindigkeit aus. Vor allem was das Tempo im Ortsgebiet betrifft hat er gemeinsam mit Wissenschaftlern aus anderen Fachgebieten nachgewiesen, dass die Sinnesleistung des Menschen auf Tempo 30 optimiert ist. Bis zu dieser Geschwindigkeit können wir Informationen noch verarbeiten. Bei allem, was darüber hinausgeht verlängert sich unsere Reaktionszeiten enorm. Daher ist Tempo 30 im Ort in aller erster Linie eine massive Sicherheitserhöhung.
Auch bei uns in Furth wird über Geschwindigkeiten diskutiert. Das erst zu Sommerbeginn umgesetzte Verkehrskonzept geht vielen Bürger:innen nicht weit genug – vor allem jenen, die an jenen Gemeindestraßen wohnen, die aus der Tempe 30-Zone aktuell ausgespart bleiben. Sie haben sicher von dem Initiativantrag gehört oder gelesen – oder sogar mitunterzeichnet – der dazu auf dem Gemeindeamt eingelangt ist. Ca. 150 Menschen fordern darin eine Ausweitung der Zone auf die verbleibenden Gemeindestraßen in Furth und Palt. Im Herbst soll sich damit nun eine überparteiliche Arbeitsgruppe gemeinsam mit Betroffenen austauschen.
Uns ist bewusst, dass diese Frage vielfach sehr emotional diskutiert wird. Vielfach liegen den jeweiligen Meinungen keine Fakten zugrunde sondern rein persönliche Empfindungen. Wir möchten hier einige Argumente aufgreifen, die man vor allem von jener Seite hört, die für ein Beibehalten von Tempo 50 sind. Das Umweltbundesamt Deutschland hat bereits im Jahr 2016 genau diese Argumente aufgegriffen und dazu eine der wenigen verfügbaren Studien gemacht, die aber seht gute Antworten auf diese Fragen gibt.
Folgende Erläuterungen stammen allesamt aus diesem Forschungsprojekt:
• Halten sich Autofahrende auf einer breiten Hauptverkehrsstraße überhaupt an Tempo 30? Noch dazu, wenn das nicht rigoros kontrolliert wird?
Die Antwort darauf laut Studie ist ein eindeutiges JA! Selbst ohne Begleitmaßnahmen (bauliche Reduktion der Straßenbreite, regelmäßige Kontrolle der Geschwindigkeit,..) nimmt die durchschnittliche Geschwindigkeit in einer neu verordneten Tempo 30 Zone um 16km/h ab! Mit Geschwindigkeitskontrollen sind es 18km/h – der Unterschied hier ist also marginal. Am stärksten sinken die Spitzengeschwindigkeiten – d.h, Rasende werden am meisten eingebremst.• Verursacht Tempo 30 nicht volkswirtschaftliche Kosten durch längere Fahrzeiten?
Rein rechnerisch gemessen, verlängert sich die Fahrzeit im Unterschied zu Tempo 50 um max. 4 Sekunden pro 100m. In der Praxis wird dieser Wert allerdings nie erreicht. Ganz andere Faktoren tragen viel eher zu einer Verlängerung der Fahrzeit bei. Die Studie hat ihre Messungen in deutschen Städten durchgeführt, wo etwa Ampelschaltungen etc. viel mehr Einfluss auf die Durchfahrtszeit haben. Auf die betroffenen Straßenzüge in Furth/Palt kann man das so herunterbrechen: Wartezeiten an den Engstellen in Palt oder bei den beiden Bahnschranken verzögern die Fahrzeit um ein Vielfaches. Auch das Abwarten von aus Einfahrten biegenden Fahrzeugen benötigt schon viel mehr Zeit. Die Reduktion würde hier nur ein individuelles Gefühl des Langsamer seins bewirken – Messungen von mehreren Fahrten im Durchschnitt würden keinen Unterschied ergeben. Volkswirtschaftlich fällt dies also nicht ins Gewicht und schon gar nicht, was persönliche Reisezeiten etwa zur Arbeit etc. betrifft.
• Sind Fahrzeuge bei 30 km/h nicht ähnlich laut, weil sie mit einem höheren Gang fahren?
Messungen zeigen, dass bei Tempo 30 wesentlich weniger Pegelschwankungen auftreten – es muss weniger abrupt abgebremst werden und dementsprechend auch weniger beschleunigt werden. Der maximale Vorbeifahrtspegel sinkt um 6 dB. Dies ist eine Reduktion, die für das menschliche Ohr sich etwa wie eine Halbierung des Verkehrs anfühlt. Anm.: e-Autos und Automatik vermehrt!!!• Führt Tempo 30 zu einem höheren Schadstoffausstoß, weil Fahrzeuge mit höheren Drehzahlen und häufigeren Beschleunigungen unterwegs sind?
Obige Messergebnisse beantworten auch schon diese Frage im Grunde schon. Es gibt dazu wenige empirische Untersuchungen, aber die, die es gibt, weisen eine leichte Abnahme der Luftschadstoffe nach Einführung von Tempo 30 nach.• Lässt die Aufmerksamkeit der Fahrzeugführenden durch das langsame Fahren auf breiten Straßen nicht nach, sodass die Unfallgefahr steigt?
Unfallzahl und Unfallschwere nehmen schon allein wegen der physikalischen Zusammenhänge grundsätzlich mit sinkender Geschwindigkeit ab. Wo der Bremsweg eines Fahrzeuges bei Tempo 50 gerade erst beginnt, steht ein mit Tempo 30 gelenktes Fahrzeug bereits. Das bedeutet, dass ein Fahrzeug bei Tempo 30 bereits steht, während ein Fahrzeug mit Tempo 50 immer noch mit unverändert 50km/h unterwegs ist. (siehe Grafik)Hinzu kommt die oben bereits auch von Knoflacher schon erwähnte Tatsache, auf die sich auch diese Stude bezieht, dass Verkehrsteilnehmende bei niedrigen Geschwindigkeiten deutlich mehr Details des Verkehrsraums wahrnehmen und somit früher reagieren können.
• Suchen nicht viele Autofahrende Schleichwege durch Nebenstraßen, wenn an der Hauptstraße Tempo 30 gilt?
Die Studie zeigt, dass die geringen zu erwartenden Reisezeitverluste, eine gute Verkehrsflüssigkeit sowie die in den Nebenstraßen ohnehin vielfach vorhandenen Tempo 30-Zonen mit geltender Rechtsregel in den allermeisten Fällen das Benutzen unerwünschter Schleichwege verhindert.
Nachdem es bei uns jetzt eben diese Tempo 30 Zonen auf allen Nebenstraßen gibt, ist eine Verkehrsverlagerung nicht zu befürchten. Ganz im Gegenteil: aktuell wird die Durchfahrt durch Palt immer noch von vielen ortsfremden Fahrzeugen genutzt. Nicht zuletzt das Bundesheer fährt trotz existierender Umfahrungsstraße immer noch durch Palt durch. Ebenso ist das vom Vizebürgermeister angekündigte LKW-Durchfahrsverbot noch nicht ausverhandelt. Tempo 30 würde vermutlich einen Großteil dieser Transitfahrten verhindern – solange die Fahrzeugführenden nicht obige Argumente lesen und merken, dass es ohnehin keinen Nachteil für sie hätte. Aber dieses Wissen lassen wir dann schön unter uns. 😉
Vielleicht gibt es noch mehr Argumente, die gegen Tempo 30 im Ortsgebiet vorgebracht werden. In der Diskussion bei uns im Ort und im Gemeinderat (wobei man sich dort leider ungern Zeit zum Diskutieren nimmt) sind es genau jene, die immer wieder auftauchen.
Eine neue Studie der Universität von Athen aus 2024, die 40 Städte in ganz Europa untersucht haben, bestätigt alle oben angeführten Argumente. Sie geben an, dass sich die Anzahl der Unfälle um 23%, jene der Verkehrstoten sogar um 37% reduziert, die der Verletzten um 38%. Gleichzeitig gingen die Abgase um 18% zurück, der Spritverbrauch reduzierte sich um 7%. Fazit: Tempo 30 bringt nur Vorteile, rettet Leben, schützt die Gesundheit und trägt zu einem lebenswerteren Ort bei.
Worauf wartet man eigentlich noch?
„Aber bei uns in Furth ist doch noch kaum was Schlimmes passiert?“ – hört man dann auch noch manchmal. Wir sind der Meinung: Darauf wollen wir erst gar nicht warten! So ein tragisches Ereignis kann aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse einfach verhindert werden! Das ist unsere Aufgabe!Hier können sie beide Studien nachlesen:
Studie des Umweltbundesamtes D (2016)
www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2546/publikationen/wirkungen_von_tempo_30_an_hauptstrassen.pdf
Studie der Universität von Athen (2024) (englisch)
https://irfnet.ch/2024/07/25/ntua-publishes-the-first-ever-review-of-city-wide-30-km-h-speed-limit-benefits-in-europe/
Kommentar: GGR MICHAELA MAYER
Datum der Veröffentlichung: 18.08.2024
Foto: © Stockhausen/Adobe StockDie Entdeckung der Langsamkeit
Am Bundeskongress wurdest du mit 94,5% zum Spitzenkandidaten gewählt. Was treibt dich an?
Was mich immer schon antreibt: Ich will, dass wir Umwelt, Wirtschaft und sozialen Zusammenhalt unter einen Hut bringen. Wir können nämlich nur mit der Natur wirtschaften und nicht gegen sie. Weil am Schluss brauchen wir sauberes Wasser, frische Luft und den gesunden Boden, auf dem unser Essen wächst. Dafür brenne ich. Und was mich natürlich auch antreibt: Teamarbeit. Und wir haben echt ein super Team. Mit Leonore Gewessler, Alma Zadić, Johannes Rauch, Sigi Maurer, Olga Voglauer und all den anderen Kämpfer:innen an meiner Seite, können wir ganz viel erreichen. Echten Klimaschutz gibt es nämlich nur mit den Grünen. Die Grünen sind die einzigen, die sich wirklich um Klima-, Umwelt- und Naturschutz kümmern. Wir sind eine Klimaschutzpartei und eine Durchsetzerpartei.
Beim Bundeskongress wurde Leonore Gewessler für ihr „Ja“ zur Renaturierung bejubelt. Was sagst du zu dieser Entscheidung?
Das ist ein historisches „Ja“ für die Natur in ganz Europa und eine gute Nachricht für alle Tiere und Pflanzen. Leonores „Ja“ war ein „Ja“ zu grünen Wäldern, klaren Bächen und Flüssen und gesunden Böden, in denen Wasser noch versickern kann. Gerade angesichts der Flutkatastrophen sieht man, wie wichtig Bodenschutz ist, der gleichzeitig Hochwasserschutz ist. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, jeder Schritt war wohlüberlegt, rechtlich abgesichert und: sinnvoll und notwendig. Leonore und das Grüne Team haben hier bewiesen, wie engagiert und kompetent sie sich für die nächsten Generationen einsetzen, das imponiert mir extrem.
Wenn wir in die Vergangenheit schauen: Was war dein persönliches Highlight in der Amtszeit?
Wo ich mich wirklich im Alltag sehr oft drüber freue: Das Klimaticket. Ich bin ja ein begeisterter Bahnfahrer und sitze auch längere Strecken in der Eisenbahn. Da kommen die Menschen oft auf mich zu und zücken stolz ihre Karte. Das kommt echt vielen Menschen zugute. Und jetzt bekommen es Dank den Grünen auch noch alle, die 18 werden, ein Jahr gratis. Dass du mit einem Ticket alle Öffis nutzen kannst, ist echt super. So geht Verkehrswende.
Was war der größter Erfolg für dich?
Da gibt es einige. Ich denke da zum Beispiel an die ökologische und soziale Steuerreform, mit der Umweltbelastung endlich teurer und klimafreundliches Verhalten günstiger wird. Für bessere Luft und mehr Geld im Börsel. Auch der Plastikpfand, die Milliarden für den Schienenausbau, der Boom der Erneuerbaren, insbesondere Photovoltaik. Oder das Aus fürs Amtsgeheimnis, das in einem verzopften Land wie Österreich eine Sensation war. Die vielen Verbesserungen im Gesundheits- und Pflegebereich. Ganz zu schweigen von den Riesenerfolgen in der Justiz.
Du warst ja auch kurz Justizminister. Wie hat dir das gefallen?
Meine Zeit als Justizminister war sehr herausfordernd, weil sich gerade in diesen Monaten sehr viel ereignet hat. Umso mehr Respekt habe ich vor der Arbeit von Alma Zadić, die sich immer schützend vor die Justiz stellt. Und siehe da: Auch hier machen die Grünen den Unterschied. Während vor ein paar Jahren noch zurecht vom stillen Tod der Justiz die Rede war, ist diese wichtige Säule unseres Rechtstaats und der liberalen Demokratie heute lebendiger denn je. Da ist Alma Zadić wirklich sehr viel gelungen.
Und noch ein Blick in die Zukunft: Was für ein Wahlergebnis erwartest du im Herbst?
Wichtig ist ein Wahlergebnis, das uns in die Lage versetzt, dass wir Grüne weiter eine entscheidende Verantwortung für Österreich übernehmen können. Was ich mir von mir selbst und unserem grünen Team erwarte ist, dass wir ehrlich und engagiert kämpfen. Für eine lebenswerte Zukunft und für unsere Demokratie. Die braucht uns, und wir brauchen sie.
Warum ist die Wahl diesmal so wichtig? Es wird immer von einer Richtungsentscheidung gesprochen. Aber ist nicht jede Wahl eine Richtungsentscheidung?
Ja, das stimmt grundsätzlich. Aber: Für Österreich steht im September richtig viel auf dem Spiel. Naturschutz oder kein Naturschutz? Ortsränder zubetonieren oder Boden schützen? Dreck in der Luft subventionieren oder Klimaschutz, der gut fürs Börsel ist? Freunderlwirtschaft und Sehnsüchte, das eigene Land zu verscherbeln oder das strengste Anti-Korruptions- und Parteiengesetz der Geschichte? Kniefall vor dem Kriesgtreiber Putin oder mit aktiver Neutralitätspolitik an der Seite der Ukraine stehen? Putins Blutgas oder saubere Energien? Die Rechtsextremen wollen die Demokratie aushöhlen, Freiheiten zerstören und Klimaschutz abdrehen. Nur die Grünen zeigen glaubwürdig klare Kante gegen eine Regierungsbeteiligung der Rechtsextremen.
Ist das Thema Klimaschutz nicht in Anbetracht von Krieg, Krisen und Migration vielleicht zu wenig?
Nein, ganz im Gegenteil. Es ist essenziell. Weil, wenn wir Grüne den Erhalt unserer Lebensgrundlage nicht zur Priorität machen – wer tut es dann? Ohne Naturschutz gibt es den gesunden Boden nicht, auf dem unser Essen wächst. Ohne Umweltschutz gibt es das saubere Wasser nicht, das wir trinken. Und ohne Klimaschutz fehlt uns die frische Luft zum Atmen. Und: Da spielen ganz viele Themen mit. Umweltschutz ist auch eine soziale Frage, weil die Klimakrise die Menschen am härtesten trifft, die das wenigste Geld haben. Es ist aber auch eine Frage unseres Wohlstandes, weil es um nachhaltige Arbeitsplätze geht. Die jungen Menschen wollen ihr Geld nicht mehr mit der Zerstörung unserer Heimat verdienen. Und es geht darum, endlich zu verstehen, dass wir nur mit der Natur wirtschaften können und nicht gegen sie. Auf einem kaputten Planeten gibt es keine gesunde Wirtschaft.
Im Übrigen haben wir ein Konzept zur Migrationsfrage, das in Zielen und Maßnahmen Menschlichkeit und Ordnung gleichermaßen verfolgt.
Wie kann man beim Wahlkampf mitmachen?
Wir freuen uns über alle Menschen, die mit uns gemeinsam für Klimaschutz, den Sozialstaat, die Demokratie und gegen rechte Hetze kämpfen. Auf unserer Website www.gruene.at kann man sich für Newsletter anmelden, um auf dem Laufenden zu bleiben. Man erfährt von Events, kann sich die Grün Aktiv-App holen und kann sich auch aktivistisch einbringen. Und natürlich die vielleicht wichtigste Art mitzugestalten: Wählen gehen im September.
Möchtest du wieder Vizekanzler werden?
Wir wollen wieder Verantwortung übernehmen für Österreich und Europa. Für Klima- und Naturschutz, für soziale Gerechtigkeit, für die liberale Demokratie. Wir kämpfen zu jeder Zeit und an jeder Stelle für unsere europäischen Werte.
Gibt es etwas, was du unseren Leser:innen für die kommende Wahl noch mitgeben willst?
Ja, ich hätte tatsächlich ein großes Anliegen. Motiviert so viele Menschen in eurem Umfeld wie möglich, dass sie zur Wahl gehen. Es ist ein Privileg, dass wir in einem freien und demokratischen Land leben und wählen gehen können. Viele wissen nicht mehr, dass dieses Recht mit dem Blut vieler Menschen erkämpft wurde.
© Foto: Jeff MangioneInterview mit Werner Kogler
SO 01.09.2024, ab 18:00 Uhr
Innenhof Heuriger Hackner, Lindengasse 36, 3511 Palt
Filmstart: ca. 19:30 UhrEin Open-Air-Kino der besonderen Art: Der Strom für die Vorführung wird
mittels Stromgenerator-Rädern erzeugt. Engagiertes und tretfreudiges
Publikum ist also Voraussetzung!Der Film „weit“ nimmt mit auf eine Reise rund um die Welt, 97.000 Kilometer
ohne zu fliegen und mit kleinem Budget. Dafür voller Neugierde und
Spontanität sowie reich an Begegnungen und Nähe zu Menschen und Natur.Kulinarisches Erlebnis mit der Fahrradküche von
Robert Paget & Kitchen Bike Bandits
ab 18:00 UhrEintritt frei
Bei jedem Wetter!FAHRRADKINO & KULINARIK
Viele haben sie schon bemerkt – die neue Doblerbrücke. Dass dieses Bauwerk für Verstörung sorgen wird, war uns allen im Vorfeld klar. Hier ein paar Erklärungen:
Gerade in Bezug auf Hochwasservorsorge haben sich in den letzten Jahren die Regelungen massiv verschärft. Nach Jahrzehnten der Unbekümmertheit – auch getragen von einem gewissen Überlegenheitsgefühl von uns Menschen den Naturkräften gegenüber – haben hier aufgrund der Erfahrungen strengere Regeln Einzug gehalten. Die meisten unserer Fladnitzbrücken könnten im Falle eines Neubaus nicht mehr in der gleichen Art und Weise wiederaufgebaut werden. So auch im Fall der Doblerbrücke. Sie wurde beim Hochwasser 2021 so stark beschädigt, dass eine reine Sanierung nicht mehr möglich war. Auch unmittelbar in der Nachbarschaft der Brücke von Hochwasserschäden betroffene Anrainer haben eine Veränderung in der Brückenkonstruktion gefordert.
Den neuen wasserrechtlichen Richtlinien folgend ist nun diese neue Brücke entstanden.Ob wir dieser Brücke zugestimmt haben, wurden wir gefragt! Ja, das haben wir. Allerdings nicht deshalb, weil wir die Lösung für optimal fanden sondern weil die Alternative – gar keine Brücke mehr – für uns auch nicht in Frage kam. Brücken verbinden Menschen! In diesem Fall ist sie für viele der direkte und schnellste Zugang sowohl zur Mittelschule als auch zur zentralen Einkaufsmöglichkeit im Ort.
In den meisten Fällen sind Oppositionsparteien hier in Furth nicht in den Prozess der Vorüberlegung und Planung einbezogen. Wir können nur zu dem am Ende auf dem Tisch liegenden Vorschlag Stellung nehmen.
Im konkreten Fall wurde uns die Brücke beschrieben – einen Vorentwurf, weder die Form noch die optische Gestaltung betreffend, hat der Gemeinderat nicht gesehen.
Wir haben gefordert, dass die Brücke auf jeden Fall für Radfahrende und Fußgänger:innen mit Kinderwagen passierbar sein muss. Das wurde uns zugesichert.
Wir finden es auch sehr bedauerlich, dass Menschen mit Bewegungseinschränkung, die im Einzugsbereich der Brücke leben, nun schwer benachteiligt sind. Diesen enormen Nachteil haben wir der gänzlichen Entnahme der Brücke gegenübergestellt und uns für einen Wiederaufbau ausgesprochen.
Wären wir in den Prozess eingebunden, hätten wir in einigen Bereichen anders agiert:
• Unser oberstes Ziel im Wiederaufbau wäre natürlich eine barrierefreie Brücke gewesen. Schaut man in die Niederlande, so entdeckt man dort unzählige Varianten an schwenk- oder hebbaren Brücken, vielfach in sehr einfacher Ausführung. Wir hätten zumindest versucht, hier finanzierbare technische Lösungen auch von diesen Experten einzuholen. Ob es uns gelungen wäre, können wir natürlich nicht sagen. Auch hier in Furth war ein sehr teures hydraulisches Modell im Gespräch, das aufgrund der Kosten und der komplexen Wartung gar nicht zur Abstimmung kam.
• Eine Infotafel im Vorfeld hätte die Bevölkerung schonender auf die zu erwartende Veränderung vorbereitet. Den Meldungen zufolge, die uns nun erreichen, hätte es aus der Bevölkerung heraus technisch versierte Menschen gegeben, die bei der Entwicklung einer anderen Lösung einen Beitrag hätten leisten können. In manchen Situationen erscheint uns daher ein Aufruf zum Einbringen konstruktiver Lösungen sinnvoll – vor allem da, wo die fachlichen Kompetenzen im Gemeinderat fehlen.
• Zwischen Beschädigung im Sommer 21 und Wiederaufbau sind drei Jahre vergangen. Das erscheint uns doch sehr lang.Grundsätzlich können wir auch hier nur wiederholen: Man möge doch in den Prozessen der Gemeinde möglichst alle Fraktionen mitdenken lassen! Wenn es um das Finden von komplexen Lösungen geht, kann es nicht schaden, wenn man alle Köpfe einsetzt, die man hat.
Im Moment der Abstimmung gibt es nicht immer ein eindeutiges „Ja“ oder „Nein“. Daher entscheiden wir uns immer wieder einmal für ein „Ja“, auch wenn es in manchen Fällen eine Zustimmung zu einer für uns nicht vollends optimalen Lösung bedeutet.
Kommentar: GGR MICHAELA MAYER
Datum der Veröffentlichung: 12.08.2024Neue Doblerbrücke
05.06.2023, 19:00 Uhr
mit Nationalratsabgeordneten Martin LITSCHAUER
Die Zusammenhänge in der Energiepolitik im Fokus
Martin Litschauer erklärt Interessierten die Transformation
Am 5.6.2023 luden die Grünen Furth in Kooperation mit der Grünen Bildungswerkstatt den Vizebürgermeister von Waidhofen/Thaya und Anti-Atom Sprecher der Grünen, Martin Litschauer, zu einem Diskussionsabend ein. Nationalrat Martin Litschauer informierte in seinem spannenden Vortrag über die europaweiten Zusammenhänge in der Energiepolitik und erklärte, wie problematisch Atomenergie in vielerlei Hinsicht ist. Viel Einblick gab es auch in aktuelle Gesetze rund um Energie und Klimaschutz, an denen Österreich aktuell arbeitet. Andreas Piringer, Leiter der Grünen Bildungswerkstatt, moderierte den Abend und sammelte gleich zu Beginn die Fragen der Interessierten ein, sodass der Vortrag auch gleich auf diese eingehen konnte.
Ein fachkundiges Publikum beschäftigte den kompetenten Referenten noch lange nach dem geplanten Vortrag und so wurde der Austausch erst nach mehr als vier Stunden beendet. Immerhin gab es ja nicht nur das Energieeffizienzgesetz und das Erneuerbare Ausbau Gesetz, EAG, sondern auch das Klimaschutzgesetz und viele Begleitgesetze zur Energiewende zu diskutieren und natürlich kam auch das Thema Merit Order und Energiepreise nicht zu kurz.
Abschließend hielt Martin Litschauer fest, „Noch ist das 1,5°C erreichbar, dafür braucht es aber viel und intensive Anstrengungen. Wir dürfen uns jetzt nicht mit taktischen Blockaden ausbremsen lassen. Die vielen Gesetze mit Zweidrittelmehrheit müssen nun rasch beschlossen werden, um unser Energiesystem umzubauen und die Transformation der Industrie zur Klimaneutralität voranzutreiben!“
Quelle: https://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1181066
Vortrag Energie-Politik in Europa